Am Sonntag, den 17.03.2024, haben wir die Vereinsgeschichte weiter geschrieben: zum ersten Mal haben wir überhaupt an einer Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Alleine die Teilnahme war für den ASV bereits ein großer Erfolg, so war dies erst durch die in 2023 begonnene Mitgliedschaft im Leichtathletik-Verband Brandenburg (LVB) möglich geworden.

Ort des Geschehens war die Hansestadt Bremen. Im Rahmen des 4. Werderseelaufs wurden zu einem recht frühen Zeitpunkt die Meisterschaften über die 50km Distanz ausgetragen. Wir meldeten uns Anfang des Jahres mit 6 Teilnehmer:Innnen an, am Ende sollten es davon 5 werden, die am Sonntag an der Startlinie standen: Sabine, Enrico, Thomas, Antonio und Marek.

Als Support vor Ort konnten wir Eddy gewinnen. Er hat bereits einiges an Lauferfahrung und half uns schon bei der Pasta-Party am Abend im Paulaners.

Eddy, Thomas, Sabine, Antonio, Enrico und Marek (v.l.n.r.)

Wir übernachteten bequem in der Bremer City und holten vor dem Abendessen noch ganz entspannt unsere Startnummern ab. Kein Beutel mit Prospekten und Werbemitteln – sehr angenehm. Pünktlich um 06:45 saßen wir beim Frühstück in der Hotel-Lobby und planten unseren großen Tag.

Für unsere Verpflegung brachten wir einen extra Tisch mit, Eddy koordinierte unseren privaten VP bestens und auch andere Läufer:Innen nahmen im Laufe des Tages seine Dienste in Anspruch. Nach einigem Small Talk und Shake Hands ging es dann schon in Richtung Startbogen und mit einer kleinen Verspätung wurden die gut 250 Starter ins Rennen geschickt. Der Werdersee musste 6x umlaufen werden, jede Runde war mit 8,33km exakt und bestenlistentauglich vermessen.

Gute Laune vor dem Start

Das Wetter war einfach großartig, anfangs war es noch recht frisch, aber durch die Sonne wurde es dann immer wärmer und man konnte die Handschuhe ausziehen. Das Feld zog sich sehr schnell auseinander, Thomas ging die 50km am schnellsten an und lief mit einem Tempo weit unter 4min/km los. Marek blieb vorsichtiger und versuchte, nicht zu überpacen. Sabine, Enrico und Antonio blieben etwas dahinter, die fehlende Erfahrung auf der Distanz konnte alle aber nur kurzzeitig einbremsen.

50km müssen erstmal gelaufen und ins Ziel gebracht werden. 3-4 Runden gingen für alle noch sehr ordentlich, aber danach beginnt das Rennen erst richtig. Marek musste auf Runde 5 richtig Federn lassen und auch Thomas hatte auf der letzten Runde Schwierigkeiten. Aber damit waren wir nicht alleine, es gab kaum jemanden, der konstant lief und am Ende sogar schneller wurde. Oder doch? Sabine und Antonio liefen wie ein Uhrwerk und zeigten zum Ende keinerlei Schwäche. Und Enrico? Der gab auf den letzten beiden Runden nochmal richtig Gas und legte sogar einen negativen Split hin!

Und so war das Rennen schneller vorbei, als wir uns das vorher erträumt hatten. Thomas „verschenkte“ seine AK-Medaille auf der letzten Runde und kam mit 03:31 als 5. seiner Altersklasse über die Linie. Marek konnte sich auf der finalen Runde noch etwas fangen, hatte aber mit 03:41 und AK-Platz 4 zu keinem Zeitpunkt eine Medaillen-Chance. Enrico stürmte nur kurz danach mit 03:43 ins Ziel und musste sich aufgrund der starken Konkurrenz in der M35 ebenfalls mit Platz 4 begnügen. Sabine lief sehr souverän eine 03:49 und sicherte sich die Silbermedaille in der W35. Antonio kam knapp über 4h rein und holte sogar Platz 3 in der M30. Leider werden bei einer DM die M/W30 nicht geehrt.

Wir stärkten uns etwas mit Cola und Bier und tappelten zu den Duschen. Wir waren durchaus zufrieden mit der Leistung und auch ein wenig stolz auf das Erreichte. Im Start-/Zielbereich angekommen warfen wir dann noch einen Blick auf die Teamwertung und konnten kaum glauben, was wir da sahen: wir standen auf Position 3 und hatten damit die Bronze-Medaille sicher! Der Vorsprung vor der LG Ultralauf war denkbar knapp. Für die Wertung werden die Zeiten der ersten drei einer Mannschaft addiert. Das verwarf unsere Pläne, unsere Zelte früh abzubauen und so „mussten“ wir natürlich die Siegerehrung am Nachmittag noch mitnehmen.

Sabine mit der Silbermedaille in der W35
Die Laufpartner, TV Refrath, ASV Zeuthen

Michael Sommer von der DUV musste kurz schauen, als er (wahrscheinlich das erste Mal) den ASV Zeuthen auf die Bühne rief und wir konnten nicht verhehlen, dass wir verdammt stolz auf diesem Treppchen standen und unseren noch jungen Verein in der Ultralauf-Szene an diesem Tag etwas bekannter gemacht haben. Und wer weiß, ob es dabei bleiben wird – wir haben an diesem 17.03. Blut geleckt und schauen nach vorne. Medaillen kann man schließlich nie genug haben…